Massivhaus energieeffizient bauen

energieeffizient bauenGerade im Massivbau, der nach wie vor zu den beliebtesten Bauweisen für neue Eigenheime in Deutschland zählt, lassen sich die hohen Anforderungen des Gesetzgebers an die energetischen Standards gut erfüllen. Die verschiedenen Steinvarianten mit ihren spezifischen Eigenschaften bieten einen durchweg guten Wärmeschutz. Durch zusätzliche Dämmmaßnahmen lassen sich förderfähige Standards wie sie zum Beispiel die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vorgibt, schnell erreichen. So entsteht ein Eigenheim, das eine ausgezeichnete Energiebilanz aufweist und langfristig zu deutlich geringeren Unterhaltskosten führt. Entlastet werden private Bauherren mit attraktiven Förderungen durch die KfW, das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle und Wirtschaft (BAFA), aber auch durch kommunale Förderungen.

Damit ein Gebäude zum Effizienzhaus wird, reicht übrigens bereits die Einhaltung der Anforderungen aus der Energieeinsparverordnung in der aktuellen Fassung aus. Gegenüber der EnEV Fassung aus dem Jahr 2007 ist der zulässige Primärenergiebedarf eines Hauses um 30 % (EnEV 2009) und um weitere 25 % (EnEV 2014) reduziert worden. Unser Häuser werden im Energieverbrauch so zunehmend sparsamer und damit auch umweltfreundlicher. Ähnlich sieht es mit den Anforderungen an den Wärmeschutz aus: Im Vergleich zur EnEV 2007 ist der erforderliche Wärmeschutz um 15 % (EnEV 2009) und aktuell um weitere 20 % (EnEV 2014) angestiegen. Standards wie das KfW-Effizienzhaus in seinen Varianten toppen die ohnehin ausgezeichnete Energieeffizienz des Neubaus und schaffen Anreize durch Fördermittel in Form von Zuschüssen und zinsvergünstigten Darlehen.

Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Mit dem seit 01. November 2020 in Kraft getretenen Gebäudeenergiegesetz wurden die Verordnungen der EnEG, EnEV und des EEWärmeG außer Kraft gesetzt. Das GEG entfaltet seine Wirkung für alle Bauvorhaben, für die ab dem 1. November 2020 ein Bauantrag oder eine Bauanzeige eingereicht wird. Für alle anderen Bauvorhaben sind EnEV, EnEG und EEWärmeG weiterhin gültig. Hintergrund für die Einführung des GEG waren die Umsetzung der EU-Vorgaben zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, eine Vereinfachung der Umsetzung der energetischen Vorgaben, sowie die Zusammenführung der bislang geltenden Regelungen aus der Energieeinsparverordnung, dem Energieeinspargesetz sowie Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz. Mit der Einführung des GEG wurde die energetischen Anforderungen weder für den Neubau noch für Sanierungsvorhaben verschärft. Faktisch gelten also noch die Angaben, die in der EnEV verankert waren.
Mehr darüber erfahren Sie hier: https://www.hausbauberater.de/gebaeudeenergiegesetz-geg

Grundlagen für des KfW Effizienzhaus

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau bietet mit dem KfW Effizienzhaus und seinen unterschiedlichen Förderstufen Bauherren die Möglichkeit, energiesparend zu bauen und die Mehrkosten über eine Förderung teilweise abzupuffern. Die Hauptanforderungskriterien zur Bestimmung der Energieeffizienz eines Gebäudes sind dabei folgende Größen:

Tipp:
Der Jahresprimärenergiebedarf bezieht sich auf den Verbrauch an Energie aus fossilen Brennstoffen. Durch den Einbau regenerativer Systeme lässt sich dieser Bedarf senken, eine Aussage über den tatsächlichen Energiebedarf des Gebäudes wird mit diesem Wert jedoch nicht getroffen.

Hinweise:

  1. Die Förderung für das Effizienzhaus 55 endete bereits am 24. 01. 2022
  2. Förderfähig ist momentan ausschließlich das Effizienzhaus 40 NH

 

Lohnt sich das KfW-Effizienzhaus?

Der Bau eines Hauses mit erhöhten energetischen Anforderungen ist mit Mehrkosten verbunden. Auch wenn ein Teil dieser Kosten durch Förderprogramme abgedeckt werden kann, bleibt dennoch die Frage, ob der Mehraufwand langfristig lohnt. Interessant wird das energieeffiziente Haus vor allem durch die Fördermöglichkeiten in Form von zinsvergünstigten Krediten und Tilgungszuschüssen, auch der Erlass eines Teils des Kreditbetrages stellt einen attraktiven Anreiz dar, sich beim Neubau eines Massivhauses für ein KfW-Effizienzhaus zu entscheiden. Dabei gilt: Je höher der Energiestandard im Vergleich zum Neubau nach EnEV, umso höher sind auch die Energieeinsparungen. Hat sich der Mehraufwand erst einmal amortisiert, wird Wohnen durch die geringeren Heizkosten dauerhaft günstiger.

Tipp:
In den folgenden Jahren wird es weitere Verschärfungen hinsichtlich des Energiebedarfs für Neubauten geben. Wer jetzt schon nach höchsten Standards baut oder diese überschreitet, sichert den Wert der Immobilie und erspart sich spätere Nachbesserungen.

Weitere Energiestandards im Wohnungsbau

Neben den klar definierten und staatlich geförderten KfW-Effizienzhäusern kennt die Fachwelt noch eine weitere Reihe von energiesparenden Hausstandards, die zum Teil unklar definiert sind. Entsprechend gering sind die anfallenden Energiekosten, denen jedoch sehr hohe Investitionskosten gegenüberstehen. Damit die Konzepte aufgehen, müssen auch die Nutzer mitspielen und ihr Verhalten anpassen. Die Bezeichnungen werden häufig auch willkürlich verwendet oder von Anbietern zu Werbezwecken eingesetzt. Deshalb lohnt sich in jedem Fall eine genaue Prüfung von Konstruktion, Anlagentechnik und Energieverbrauch. Geläufig sind folgende Standards:

Je nach Energiebedarf der Bauweisen kann auch für diese Standards eine Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau möglich sein – nämlich immer dann, wenn der Standard die Vorgaben der oben genannten KfW Effizienzhäuser erfüllt. Dies wird anhand der geforderten Angaben und Werte jeweils im Einzelfall nachgewiesen.

Tipp:
Hochgedämmte Häuser sparen effektiv Energie ein und das trotz der Mehrkosten beim Bau. Diese amortisieren sich auch dann, wenn die Kosten für regenerative Energieträger wie Holz in der Zukunft steigen sollten.